…Climb Couches, Canyons and Everything in Between
Mit freundlicher Unterstützung von den Modellbauprofis aus Darmstadt und Frankfurt ein kleiner Test vom neuen Losicrawler.
Wir reißen langsam aber stetig die Weltherrschaft an uns. Im Fokus der heutigen Assimilation sind die „Couchkartoffeln“. Sie werden nun auch zu Rockcrawlern umgewandelt. Oder sind wir jetzt einfach für die gemütliche Jahreszeit gerüstet, wenn es darum geht geschickt zwischen brennenden Kerzen über den Adventskranz zu fahren? Der Kuschelfaktor bei diesem schnuckeligen Gefährt passt auf jeden Fall in die kalte Jahreszeit.
Specs
Allgemeines:
Typ: RTR Rockcrawler mit tuberstyle Deckel in rot, schwarz oder blau
Maßstab: 1:18
Bauart: zwei vertikale Chassisplatten, 50/50 Links, Shafty
Setup: Sprung(gefedert)
Dämpfer: Öldruckstossdämpfer(30wt Öl)
Lagerung: voll kugelgelagert bzw. auf dem Nachttisch
Maße:
Kampfgewicht: 1,026kg (incl. Batterie)
Radgewicht: 82g
Länge: 305mm
Radstand: 216mm
Breite: 178mm
Bodenfreiheit Mitte: 55mm
Bodenfreiheit Diff: 30mm
Bodenfreiheit Achse: 40mm
Räder: 94mm Mini-Rockclaws auf 1,9 zölligen Felgen, 12mm Sechskant
Elektrisches:
Motor: kleiner Gleichstrommotor (280er oder 300er)
Fahrtregler: Crawlerregler von
Losi(ohne Umschaltpause!)
Servo: MSX12 von
LosiAkku: 7,2V NiMh 1100mAh (2/3A)
Funke,Empfänger: 2,4GHz Spektrum DSM
Die Enthüllung
Wer Verpackungen mag, wird hier voll auf seine Kosten kommen. Von vorne lädt das Moabwüstenpanorama mit dem in Szene gesetzten Gefährt zum hin- und herschieben ala Matchboxauto unter Erzeugung von Brummgeräuschen ein. Schaut man oben auf die amerikanisch und somit ansprechend gestylte Schachtel sieht man das Objekt der Begierde in der Draufsicht. Beim Öffnen des ersten Kartonteils nimmt man virtuell den Lexandeckel vom
Crawler und sieht in der Draufsicht das Chassis. Jetzt kommt der Inhalt. In der Packung ist wirklich alles zum Betrieb nötige enthalten. 1100mAh NiMh-Fahrakku, ein einfaches Ladegerät, Batterien für den Sender. Dieser ist ein Spektrum DSM im Losikleid. Man kann hiermit zwar keine Spektrumempfänger betreiben, mit dem im Fuhrpark befindlichen Spektrumsender aber den Losiempfänger. Sehr gut! Wer die Losifunken mit Quarz kennt, vermisst zunächst 4 Batterien, was sich beim Öffnen des Batteriefaches klärt. Nur 4 Zellen im Sender machen ihn zwar nicht weniger globig aber erheblich leichter, was bei langen Sessions zu begrüßen ist.
Kriechwerk (Fahrwerk) und was sonst noch unter dem Deckel zu finden ist
Das Fahrwerk ist als squatneutrale 4-Linkkonstruktion ausgeführt. Die oberen Links sind Plastik, die unteren Metall. Vier Öldruckstossdämpfer verrichten ihren Dienst. Sie sind jeweils mit Klipsen leicht vorgespannt und mit den dem Set beigelegten Klipsen weiter den Untergrundbedingungen anpassbar. Von Fachleuten kommt der Minicrawler, was man unter anderem daran erkennt, dass der hintere linke Dämpfer ab Werk eine festere Feder besitzt. Gib dem Torque-Twist keine Chance. Der Anleitung nach ist das Dämpferöl 30wt oder 100wt, nur hat der Druckfehler nicht gesagt, was jetzt richtig ist. Dem Gefühl nach ist aber das 30wt Öl drin.
Die vollgesperrten Achsen sind vorne und hinten gleicher Herkunft, nur ist die hintere schon zur Starrachse ausgebaut. Rückbau zur Allradlenkung ist hier aber möglich, immerhin ist die obere hintere Linkbefestigung schon eine Servoplatte. Eine schöne Lösung an den Achsen ist die getrennte Befestigung der Links und Dämpfer. So kann man sich beim Federnwechseln etwas Fummelei sparen. Nicht so schön finde ich den Vierkant in der Mitte der unteren Links, welche Aufhänger an Steinen verursachen können.
Werksseitig ist das Lenkservo unbekannter Stärke mit einem Saver ausgestattet. Ein starres Horn liegt jedoch bei. Da das Kampfgewicht mit vollem Akku - ja Elektronen wiegen auch was – nur knapp das ganze Kilo knackt, sollte das Servo eigentlich eine Weile halten. Der Lenkausschlag ist nicht gigantisch, kann mit Dremel, einem längeren Servohorn und ein bisschen Zeit aber schnell vergrößert werden. Das Servokabel ist etwas stramm verlegt
Die knautschigen Mini-Claws mit Grapschfaktor bestehen nicht aus einer der zwei Standardgummimischungen der 2.2-Rockclaws, sind aber trotzdem schön knautschig. Die Pneus sind auf 1,9er-Beadlockstylefelgen aufgezogen.
Der Antrieb ist schmutzabweisend gekapselt. Die Antriebskardans sind bis auf den Teleskopteil aus Metall. Da springt nichts ab. Der Fahrtregler hat crawlerspezifisch keine Umschaltpause zwischen Vorwärts und Rückwärts, wie es sich gehört. Der Akku ist auf dem Oberdeck befestigt. Das ist zwar unschön in Bezug auf den Schwerpunkt, aber ohne ein bisschen Modifizieren gehts halt nicht. Wär ja auch schade für den Modellbauer, wenn alles fertig wäre. Insgesamt ist der
Crawler sehr schön verarbeitet und macht einen soliden Eindruck. Der Fahrttest folgt am Wochenende…
Edit: Montag 29.Sept.
So gestern war es dann soweit, der erste Fahrtest.
Setup Blauer
Crawler: vorne 60g pro Rad, hinten 30g pro Rad, Akku oben
Setup Roter
Crawler: vorne ca. 100g(Gardinenbleischnur-hässlich aber effektiv), Akku auf Hinterachse
Kampf der Titanen beim Steelwallracing
Der Fahrtest - kurz und knackig
Hier kommts erstmal auf die Gewichtsverteilung und die Reifen an. Beide Losis sind nicht ganz "Stock" ins Gelände geschickt worden, da sich seinerzeit schon beim Scorpion rausgestellt hat, aha, ja, Stock isses Scheiße. Daher sind beide gleich mit genannten mods losgefahren. Beide haben gezeigt, dass sie echte Spassmaschinen im Gelände sind. Das Fahrwerk arbeitet schön. Die befürchteten Aufhänger der unteren Links gab es nicht. Ein Klettervergleich mit einem Großen ist hier fehl am Platz. Die Reifen haben nicht gerade am Stein geklebt, was durch Setupveränderungen aber unter Kontrolle gebracht werden kann. Die Fahrleistungen sind für die kleinen trotzdem beachtlich. Was wirklich viel Spass macht, ist die maßstabsbedingte andere Sicht für den Stein, wenn man mit den Kisten unterwegs ist. Den Servosaver sollte man gleich rausschmeißen, der ist zu weich; Ersatz liegt ja bei. Der Akku muss, wenn man die Fahrleistung noch wesentlich steigern will, durch einen kleinen 2-Zeller ersetzt werden. Auf die Achse baut den 6-Zeller bei dem Maßstab keiner so schnell. Ausfälle gabs in keiner Hinsicht. Dies hat aufgrund der hohen Verarbeitungsqualität auch keiner erwartet. Die Kisten sind ein absolutes Muß für die Crawlersammlung! Wer damit nicht klettern gehen will haut einfach eine scalige Karosse und Felgen drauf und zieht damit die Scaler voll ab.
Gruß, Uli